Pannenursache Nummer eins bei Nutzfahrzeugen sind beschädigte Reifen. Die meisten Defekte sind allerdings hausgemacht. Vor allem ein unzureichender Luftdruck zählt zu den häufigsten Wartungsmängeln. Eine wichtige Rolle für die Fahrzeugsicherheit spielen intakte Ventilverlängerungen. Viersen, 16. Juli 2012. Reifenmanagement im Fuhrpark ist kein Hexenwerk. Allein der korrekte Luftdruck in den Pneus ist eine gute Versicherung für ein langes Reifenleben. Luftdrucksünden dagegen können richtig teuer werden. Nimmt man die Kosten für Ersatzreifen, Service und Zeitverlust, kommen schnell 500 bis 1000 Euro zusammen. Wer auf die Reifenkontrolle verzichtet, verschenkt also bares Geld.

Ursache für Reifenausfälle sind häufig mangelnde Wartung und Pflege

Die Anfang Februar vorgelegte Pannenstatistik des ADAC Truck Service für das Jahr 2011 belegt, dass Reifenpannen bei Lkw und anderen Nutzfahrzeugen erstmals seit 2007 wieder auf Platz eins der häufigsten Pannenursache rangieren (31,6 Prozent). Dabei ist eine Reifenpanne meistens hausgemacht. "Einer der häufigsten Wartungsmängel ist der unzureichende Luftdruck im Reifen", sagt Tobias Glauch von der Viersener Glauch Produkt GmbH, die unter dem Label Air-Flexx besonders robuste und flexible Ventilverlängerungen herstellt. Wie Geschäftsführer Glauch berichtet, führen vor allem die innen laufenden Reifen bei Zwillingsrädern häufig ein Mauerblümchendasein. Dabei ist die Kontrolle eigentlich ein Kinderspiel - vorausgesetzt, das Prüfgerät lässt sich ohne Probleme an die Ventilverlängerung ansetzen. Dass es damit bislang immer wieder hapert, davon können die Sachverständigen der verschiedenen Prüforganisationen ein Lied singen. Häufig fallen den Prüfern Ventilverlängerungen ins Auge, die nicht korrekt befestigt oder beschädigt sind. Typische Mängel sind abgebrochene, undichte oder fehlende Verlängerungen.

Luftdruckkontrolle fällt bei defekte Ventilverlängerung meistens aus

"Ist die Ventilverlängerung hinüber, ist es auch vorbei mit Luftdruckkontrolle und Reifeninnendruckbefüllung, weil das Prüfgerät nicht mehr auf das defekte Bauteil aufgesetzt werden kann", erklärt Tobias Glauch. In diesem Fall helfe nur noch Handarbeit weiter. Bei Einzelrädern mit Radkappe zum Beispiel muss für den Zugang zum Ventil erst die Radkappe entfernt werden. Der innere Zwilling wiederum lässt sich nur erreichen, indem man das äußere Rad abnimmt. Mit der defekten Ventilverlängerung schwinden daher häufig auch die Ambitionen von Fahrer und Mechaniker, den Luftdruck des inneren Zwillings zu prüfen.

Gefahr von Reifenplatzern steigt bei falschen Luftdruck an Zwillingsrädern

Diese Abstinenz kann allerdings fatale Folgen haben. Wird der Luftdruck beim inneren Zwilling vernachlässigt, muss der Reifen auf der Außenseite deutlich mehr Arbeit leisten. Dabei wird das Profil schneller abgefahren, zudem braucht das Fahrzeug mehr Kraftstoff. Dazu kommt, dass der Reifen bei hohem Fahrzeuggewicht schnell seine Belastungsgrenzen überschreitet. Dann kann es sogar vorkommen, dass der Reifen platzt. Eine funktionierende und unbeschädigte Ventilverlängerung ist demnach auch eine Frage der Fahrzeugsicherheit.

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